Neue Norm für Sicherheitsschuhe

Eine kurze Erinnerung:

Vor über einem Jahr wurde die neue Norm für Sicherheitsschuhe angekündigt. Die NEN-EN-ISO 20345-2022 ersetzt die gleichnamige Norm aus dem Jahr 2011. Eine neue Zertifizierung macht sicherlich Sinn. Denn in den vergangenen 11 Jahren hat es viele Entwicklungen und Innovationen gegeben. Zum Beispiel, um Schuhe leichter, bequemer oder langlebiger zu machen. Oder um sie für ganz bestimmte Zwecke geeignet zu machen. In diesem Artikel finden Sie einen Überblick der wichtigsten Änderungen.

Die wichtigsten Änderungen einfach erklärtDie wichtigste Änderung: Die Anzahl der Schutzniveaus hat sich erhöht. Schuhe werden nun noch klarer unterteilt. Sie können nun also noch einfacher einen Sicherheitsschuh wählen, der auf die Art der Arbeit des Trägers und die damit verbundenen Risiken abgestimmt ist. 

1. Verschiedene Niveaus für Durchstichschutz
Früher wurden Zwischensohlen in der Regel aus Stahl gefertigt. Aufgrund neuer Produktentwicklungen ist dies aber längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Und genau dies wird in der NEN-EN-ISO 20345:2022 berücksichtigt. In den neuen Normen wird stärker zwischen verschiedenen durchstichsicheren Sohlen unterschieden:

  • P = durchstichfeste Sicherheitssohle aus Metall. Der Durchmesser des Prüfnagels beträgt 4,5 mm.
  • PL = durchstichfeste Sicherheitssohle, metallfrei. Der Durchmesser des Prüfnagels beträgt 4,5 mm.
  • PS = durchstichfeste Sicherheitssohle, metallfrei. Der Durchmesser des Prüfnagels beträgt 3 mm.

Perforatiebestendige veiligheidszool van metaal. Diameter 4,5 mm.  Perforatiebestendige veiligheidszool metaalvrij. Diameter 4,5 mm.  Perforatiebestendige veiligheidszool metaalvrij. Diameter 4,5 mm.

Ein Schutzniveau wie S1 kann noch immer um ein P für Durchstichfestigkeit ergänzt werden. Dies wird dann beispielsweise als S1P ausgewiesen. Da aber die Prüfniveaus für den Durchstichschutz um P, PL und PS erweitert wurden, ergeben sich mehrere Varianten wie S1PS oder S1PL. 

Bei Schutzniveaus, die standardmäßig die Anforderungen für Durchstichschutz erfüllen (S3, S5 und S7), wird das P nicht mehr separat aufgeführt. Schließlich sagt das Schutzniveau bereits aus, dass der Schuh diese Anforderungen erfüllt. Die Schutzklasse S3 ist zum Beispiel in die folgenden drei Niveaus unterteilt:

  • S3: geprüft mit einem Stahlnagel. 
  • S3L: nicht-metallischer Durchstichschutz, geprüft mit einem Nagel mit einem Durchmesser von 4,5 mm (L = large).
  • S3S: nicht-metallischer Durchstichschutz, geprüft mit einem Nagel mit einem Durchmesser von 3 mm (S = small).

Das P des Durchstichschutzes wird also nicht mehr separat aufgeführt.

Wussten Sie übrigens, dass die Durchstichfestigkeit umfassend getestet wird? Neben einer Durchstichprüfung, bei der ein Gerät einen spitzen Nagel mit hoher Geschwindigkeit gegen die Sohle drückt, findet zum Beispiel auch eine Korrosionsprüfung statt. Die durchstichsichere Sohle wird dann 48 Stunden lang mit einer Kochsalzlösung in Kontakt gebracht. Die Sohle wird ebenfalls in eine Biegemaschine gelegt und gebogen. Die Sohle darf hierbei nicht vorzeitig brechen. Schließlich wird ein Alterungstest durchgeführt, bei dem die Schuhe hohen Temperaturen (4 Stunden bei 60 °C und 20 Stunden bei 45 °C), Säure, alkalischem Schweiß und Iso-Oktan (Kraftstoff) ausgesetzt werden.

2. Anforderungen an die Rutschfestigkeit
Früher gab es verschiedene Bezeichnungen für die Rutschfestigkeit. Diese entfallen. Alle Arbeitsschuhe und Arbeitsstiefel mit der Norm 20345:2022 haben standardmäßig eine rutschfeste Laufsohle, die auf keramischen Böden mit Reinigungsmittel getestet wurde. Für Arbeitsschuhe mit noch besserem Grip gibt es den Zusatz SR. Dies steht für „Slip Resistance“ (Rutschfestigkeit). Die Schuhe mit dieser Kennzeichnung wurden auf einem Keramikboden mit Öl oder Fett getestet.

Slip Resistance

3. FO ist nicht mehr obligatorisch
Die Klassifizierung FO bezieht sich auf die Beständigkeit der Schuhsohle gegen Kohlenwasserstoffe (Öl, Benzin usw.). Zuvor war dies ein obligatorischer Bestandteil für die Schutzniveaus S1 bis S5. In der neuen Norm ist FO nicht mehr obligatorisch, sondern eine zusätzliche Kennzeichnung.  Schuhe erhalten diese Kennzeichnung, wenn sie in einer kohlenwasserstoffhaltigen Umgebung getestet wurden.
 

4. Nieuwe beschermingsniveaus voor waterafstotende schoenen
Es wurden zwei neue Schutzstufen hinzugefügt: S6 und S7. Diese sind mit WR (Water resistant, wasserbeständig) gekennzeichnet. . Schuhe mit dieser Kennzeichnung sind mindestens 80 Minuten lang wasserdicht.

  • S6 hat die gleichen Schutzanforderungen wie S2, ergänzt durch WR, aber mit zusätzlichen Anforderungen an die Wasserbeständigkeit (WR).
  • S7 entspricht S3 mit WR.

Die alte Bezeichnung WRU (Water Repellent Upper, wasserabweisendes Obermaterial) entfällt in Zukunft.

Völlig wasserdichte Schuhe sind wie gewohnt mit den Kategorien S4 und S5 gekennzeichnet.


5. Eindeutigere Klassifizierung und Angabe von Sicherheitsspezifikationen
Die Anzahl der Etiketten, die zur Kennzeichnung bestimmter Sicherheitsmerkmale von Schuhen verwendet werden, wurde im Vergleich zur alten Norm stark erweitert. Nachfolgend finden Sie die neue Liste der 18 möglichen zusätzlichen Anforderungen.

Wir haben bereits viele dieser neuen Kennzeichnungen besprochen. Drei möchten wir kurz hervorheben:

  • LG (Ladder Grip): eine Kennzeichnung für Schuhe mit einem Absatz. Diese Schuhe bieten einen besseren Halt auf Leitern und Gerüsten.
  • SC (Scuff Cap): für Schuhe mit einer Überkappe, die eine Mindeststärke und Abriebfestigkeit aufweist.
  • WPA: Beständigkeit gegen Wasserdurchdringung und -absorption, mindestens 60 Minuten bei leichtem Kontakt mit Wasser.
  • HRO (Resistance to Hot contact): Für Schuhe mit Widerstand gegen Hitze.

Die Zusammenfassung der Norm NEN-EN-ISO 20345:2022
Wir können uns vorstellen, dass Sie nach dem Lesen der obigen Informationen gern eine einfache Übersicht haben möchten. Deshalb finden Sie im Folgenden eine visuelle Darstellung der NEN-EN-ISO 20345: 2022.

Was bedeutet das für bestehende Kollektionen?

Die neue Norm wurde 2022 erlassen. Das bedeutet, dass alle Schuhe und Kollektionen, die ab dem Jahr 2023 entworfen werden, den neuen Normen entsprechen müssen. Dazu gehört auch unsere CrossForce-Kollektion: Sie ist bereits S3S-zertifiziert .

Außerdem gibt es eine Übergangsfrist bis 2027. Zertifikate, die vor 2023 ausgestellt werden, sind weitere fünf Jahre gültig. Sobald wir einen Schuh neu zertifizieren lassen, wird er sofort nach der neuen Norm geprüft.

Haben Sie Fragen?Haben Sie Fragen zu den neuen Normen? Sie möchten wissen, was das konkret für Sie bedeutet? Kontaktieren Sie einen unserer Kundenbetreuer. Unsere Kundenbetreuer können Ihnen alles über die Norm erzählen und beraten Sie gerne.